Leider kann Ihr verwendeter Browser dieses Video nicht abspielen. Bitte laden Sie sich die neueste Version oder einen kopatiblen modernen Browser herunter.
Video-Aufnahme eines sechs Wochen alten Wurfes
In diesem Video könnt ihr schon eine ganze Menge an typischen Verhaltensgesten erkennen.
Dazu gehört: Neugierde, dass Verhalten in der Gruppe und stete Wachsamkeit.
Diese modernen Browser unterstützen das Videoformat: Firefox, Internet-Explorer und Chrome (Link öffnet in einem neuen Fenster die jeweils neuste Version).
Unsere lieben Kleinen haben natürlich viele Möglichkeiten miteinander zu kommunizieren. Dazu gehört zum Beispiel das Wälzen. Entspannte Kaninchen wälzen sich genüsslich auf dem Rücken. Das Wälzen dient aber auch gleichzeitig der Fellpflege. Selbst das gelenkigste Kaninchen kann sich nicht selbst am Rücken kratzen. Du möchtest deinen Hopplern etwas Gutes tun? Dann stelle ihnen eine Buddel-Kiste mit Sand rein oder eine kleine Brücke aus Holz. Du wirst sehen, sie werden es genießen.
Wenn Kaninchen sich gegenseitig anstupsen, bedeutet das meistens, dass sich die beiden begrüßen. Wenn Du mit den Kleinen auf dem Boden liegst und sie dich anstupsen, solltest Du das als Aufforderung verstehen, mit ihnen zu spielen, sie zu füttern oder zu kraulen. Ein erneutes Anstupsen bedeutet: So - ich habe genug, lass mich bitte in Ruhe. Es kann aber auch eine Aufforderung an den Kaninchen-Partner sein, dass man geputzt werden möchte.
Das Männchen machen, dient in erster Linie dazu, zu schauen, ob sich irgendwelche Feinde in der Nähe befinden. Damit sind meistens Katzen, Hunde, Marder oder größere Vögel gemeint. Oder, sie haben gelernt, dass wenn man Männchen macht, es etwas „Leckeres“ gibt.
Das Trommeln ist keineswegs ein Zeichen einer musikalische Begabung, sondern Ausdruck höchster Unzufriedenheit oder Angst. Durch das Trommeln, versuchen sie andere Gruppenmitglieder zu warnen. Da das Kaninchen über seine Stellung in der Rangordnung der Tierwelt weiß, wird es kurz nach Sichtung einer Bedrohung, dass sichere Versteck aufsuchen. Wenn es denn eins gibt ...
Wer von Euch schon mal ein schreiendes Kaninchen in der Hand gehalten hat, wird sehr wahrscheinlich einen großen Schreck bekommen haben – ist man doch solche Laute nicht gewöhnt. Das Schreien bedeutet auf jeden Fall: „Ich habe Todesangst“! Denn als potenzielle Beutetiere sind sie natürlich bestrebt, wenig bis gar keinen Lärm zu machen. Am besten beruhigt man ein schreiendes Kaninchen, indem man es vorsichtig in ein weiches Handtuch wickelt oder es Direkt in eine dunkle Transport-Box gibt. Kaninchen fühlen sich in einer dunklen (Höhlen)Umgebung sicher. Es wird sich meist sehr schnell beruhigen.
Bestimmt hast Du schon mal beobachtet, dass ein Kaninchen ständig mit seiner Nase wackelt. Der Grund für das Nasenblinzeln bei Kaninchen ist, dass es vielleicht etwas Interessantes gerochen hat oder es einfach nur besonders aufmerksam ist. Lässt es das sein oder es wird etwas langsamer, signalisiert es: „Hmmm, du bist ja gar nicht so interessant, wie ich dachte“.
Das Zähneknirschen bei Kaninchen kann gleich zwei Bedeutungen haben. Die Erste: Es ist vergleichbar mit dem Schnurren einer Katze beim Streicheln. Ihm geht es einfach nur gut! Die zweite Möglichkeit: Ich habe Zahnschmerzen - bitte bringe mich schnellstens zum Tierarzt! Dem Wunsch sollte man dann auch sofort folgen. Denn nur der Tierarzt kann die wahre Ursache herausfinden.
Kaninchen können nicht anders, sie buddeln für ihr Leben gerne. In der Regel dient es dazu, ihr Tunnelsystem zu erweitern. Aber auch um ihre Krallen abzuwetzen. Letztendlich musst Du dich entscheiden. Gibst Du dem Kaninchen die Möglichkeit zu buddeln, kann es sein, dass Du es erst einmal für eine längere Zeit nicht mehr siehst. Es kann an einer ganz anderen Stelle herauskommen und eventuell einem seiner Feinde begegnen. Dieser wird natürlich umso überraschter sein, hat er in diesem Moment kein Kaninchen erwartet. Das Kaninchen wird die „Schrecksekunde“ für seine Flucht nutzen und ihm entkommen. Aber ein zweites Mal wird der Feind (das kann bei nahe gelegenen Waldgebieten der Marder und das Wiesel sein) seine Chance bestimmt nicht verpassen wollen. Ab hier musst Du für dich allein abwägen. Wie Du siehst, ist das mit der „artgerechten Haltung“ gar nicht so einfach.
Eine Eigenart der Kaninchen ist das Fressen ihres Blinddarmkotes (Koprophagie). Der Blinddarmkot ist sehr Vitamin-B reich. Dadurch können die im Futter enthaltenen Nährstoffe ein zweites Mal verwertet werden. Dadurch werden sie natürlich auch besser ausgenutzt! Der Blinddarmkot wird normalerweise sofort nach dem Ausscheiden Direkt vom After wieder aufgenommen. Wird mehr ausgeschieden als gefressen, findet man ihn als weiches, traubenförmiges Gebilde, welches auch heller als die "normalen" Köttel ist, vor. Blinddarmkot ist also etwas völlig Natürliches und kein Krankheitsanzeichen, wie zum Beispiel Durchfall!
Vielleicht lächelt ihr hier schon bei dem Thema ... Tatsächlich gibt es hier mehr zu beobachten, als man sich im Allgemeinen denkt. Das Rammeln an sich dient natürlich in erster Linie der Fortpflanzung. Aber an manchen Tagen geht es auch schon einmal kreuz und quer durch den Stall. Mal versucht der Rammler die Häsin zu besteigen, mal die Häsin den Rammler ... Wie bitte? Verkehrte Welt oder was? Nein - alles in bester Ordnung! Es ist ein Spiel, indem der Überlegende im Stall herausgefunden wird. Und manchmal dauert halt dieser Machtkampf etwas länger.
PS: Hierbei wird nie zwischen einem kastrierten Rammler oder einer kastrierten Häsin unterschieden. Es wird einfach nur die Machtfrage geklärt. Interessanterweise gibt es auch bei den Tieren welche, die mit einem ausgeprägtem Charisma gesegnet sind. Kommt zum Beispiel ein sehr charismatisches (= willenstarkes) Tier in den Stall, kann die Frage der Rangordnung auch schon mal in sekundenschnelle geklärt sein.
Diese Tun dient ebenfalls zur Markierung. Unter dem Kinn besitzt das Kaninchen eine Duftdrüse, die zur Markierung an allen möglichen Gegenständen im Revier gerieben wird.
Bei „entspannter“ Stimmung ist das ein Zeichen von Übermut und Lebensfreude. Oftmals schütteln die Kaninchen auch ausgelassen mit dem Kopf, während sie Bocksprünge machen! Natürlich kann man das Haken schlagen auch bei der Flucht beobachten. Hier möchte das Kaninchen wohl aus taktischen Gründen seinen Verfolger aus der Puste bringen. Wie war das noch mal mit den physikalischen Fliehkräften?
Wenn ein Kaninchen sich unterwirft, drückt es sich flach auf den Boden, reißt die Augen auf und legt die Ohren an. Das zeigt eine deutliche Unterordnung bei Rang-Kämpfen! Zeigt das Kaninchen jedoch im Umgang mit dem Menschen diese Haltung, bedeutet das eher Unsicherheit und Angst.
Dieses Verhalten zeigt das Kaninchen bei Gefahr, wenn eine Flucht aussichtslos erscheint. Es erstarrt! Es verharrt regungslos, atmet heftig und hat die Augen weit geöffnet. Damit hofft das Kaninchen, dass es „übersehen“ wird.
Das Anlegen von Ohren bei Tieren bedeutet eigentlich immer das Gleiche: „Bitte lass mich in Ruhe und halte Abstand!“ Dieses Verhalten kennst Du bestimmt schon von Hunden, Katzen oder Pferden. Bitte respektiere den Wunsch Deines Tieres.
Erstes Fazit:
Wie ihr sehen könnt, sind Kaninchen alles andere als „stille Zeitgenossen“. Wenn Du Dir genügend Zeit nimmst und die Kaninchen einmal einen längeren Zeitraum beobachtest, wirst Du bestimmt noch viele weitere Verhaltensgesten erkennen. Da bin ich mir sehr sicher.